Im September 1994 wurde der DRK-Betreuungsverein gegründet und die ersten Betreuungen geführt. Der Betreuungsverein des DRK feierte im letzten Jahr sein 30-jähriges Bestehen und blickt auf drei Jahrzehnte engagierte Arbeit im sozialen Bereich zurück. In dieser Zeit hat sich der Verein als wichtige Anlaufstelle für Menschen etabliert, die rechtliche Betreuungen benötigen. Doch was genau bedeutet das?
Rechtliche Betreuungen sind ein Instrument des deutschen Rechts, das dazu dient, Menschen zu unterstützen, die aufgrund von Krankheit, Behinderungen oder anderen Gründen nicht in der Lage sind, ihre Angelegenheiten selbstständig zu regeln. Diese Betreuungen werden durch das Amtsgericht angeordnet und können verschiedene Lebensbereiche betreffen, wie zum Beispiel die Vermögenssorge, die Gesundheitssorge oder die Wohnungsangelegenheiten.
Die Reform des Betreuungsrechts, die 2023 in Kraft trat, hat das Ziel, die Rechte der Betroffenen zu stärken und die Betreuung noch individueller zu gestalten. Ein zentraler Aspekt dieser Reform ist die Förderung der Selbstbestimmung. Menschen, die eine rechtliche Betreuung benötigen, sollen stärker in Entscheidungen einbezogen werden, die ihr Leben betreffen. Dies bedeutet, dass Betreuer/innen nicht nur als Entscheidungsträger fungieren, sondern auch als Berater und Unterstützer die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen in den Mittelpunkt stellen.
Wer ehrenamtlich, auch als Angehöriger, eine rechtliche Betreuung übernehmen will, wird vom zuständigen Amtsgericht für eine Person bestellt. Ehrenamtliche rechtliche Betreuer/innen haben ein Recht auf Einführung in ihr Amt, weitere Beratung, Begleitung und Fortbildung. Diese Aufgaben, sowie die Unterstützung von Bevollmächtigten übernehmen die Mitarbeiterinnen des Betreuungsvereins. Sie spielen in diesem Kontext eine entscheidende Rolle als Ratgeber. Weiterhin organisieren sie Schulungen und Informationsveranstaltungen, um das Bewusstsein für die Rechte von Menschen mit Betreuungsbedarf zu schärfen und um die Qualität der Betreuung zu verbessern.
Zudem bietet der DRK-Betreuungsverein als Beratungsstelle auch Informationen zu Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung zu vereinbarten Terminen an. Die Beratungstätigkeit des Vereins wird teilweise mit öffentlichen Mitteln gefördert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Betreuungsverein nicht nur auf eine lange Geschichte zurückblickt, sondern auch aktiv an der Weiterentwicklung des Betreuungsrechts mitwirkt. Durch seine Arbeit trägt er dazu bei, dass Menschen in schwierigen Lebenslagen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Der 30. Geburtstag des Vereins ist somit nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch ein Anlass, um die Bedeutung von rechtlichen Betreuungen und die Rolle des Vereins in der Gesellschaft zu reflektieren. Als Mitglied sind Sie bei uns herzlich willkommen!
